....und hier ist mal eine Stellungnahme vom VDH.
Zu finden auf der VDH-Seite.
Die Gesundheit des Englisch Bulldog
WDR-TV-Reportage „Viel Rasse, wenig Klasse“
Weiterhin hat der VDH-Vorstand beim VDH-Verbandsgericht den Antrag auf Ausschluss des ACEB aus dem VDH gestellt, über den noch nicht entschieden wurde.
Wesentliche Gründe für den Antrag auf Ausschluss aus dem VDH:
- Der ACEB hat massiv gegen VDH-Satzung und/oder VDH-Ordnungen (insbesondere VDH-Zucht-Ordnung) verstoßen.
- Der ACEB hat große Probleme sich zu organisieren und ist nicht mehr in der Lage, die Rasse Englisch Bulldog im Sinne des VDH zu betreuen. Insbesondere sind eine ordnungsgemäße Zuchtkontrolle und Zuchtbuchführung nicht mehr möglich.
Der zuständige Notvorstand des ACEB hat dem VDH bestätigt, dass die Rasse Englisch Bulldog nicht im Sinne von VDH-Satzung und VDH-Ordnung betreut und der VDH mit der Wahrnehmung der Zucht- und Zuchtbuchhoheit für Englisch Bulldog beauftragt wird. Die Zuständigkeit des VDH für die Zucht- und Zuchtbuchhoheit für Englisch Bulldog wurde vom VDH-Verbandsgericht im Rahmen einer einstweiligen Anordnung bestätigt. Der VDH hat alle interessierten Englisch Bulldog-Züchter zu einer Diskussionsrunde und einem Informationsaustausch am 21. August 2011 in Leipzig anlässlich der Messe „Hund & Heimtier“ eingeladen.
Bei diesem Treffen wurde festgehalten:
Der VDH setzt sich für den Fortbestand der traditionsreichen Rasse Englisch Bulldog ein. Ausgangspunkt für alle Überlegungen und Entscheidungen des VDH ist die Gesundheit der Rasse Englisch Bulldog und die Umsetzung entsprechender Zuchtprogramme im Rahmen einer VDH-kontrollierten und –qualifizierten Zucht.
Der VDH-Vorstand legt großen Wert darauf, alle Überlegungen und Entscheidungen in dieser Angelegenheit transparent zu machen und öffentlich zu vertreten. Er lädt alle Englisch-Bulldog-Züchter sowie Interessierte ein, sich an diesem Diskussionsprozess zu beteiligen. Hauptziel ist die Gesundheit der Rasse Englisch Bulldog.
Alle Züchter von Englisch Bulldogs sind aufgerufen, sich in allen Zuchtangelegenheiten an die VDH-Geschäftsstelle zu wenden. Als Ansprechpartnerin ist Frau Böhm benannt worden (E-Mail: boehm@vdh.de, Tel.: 02 31 / 56 5 00-0).
Der VDH wird in enger Abstimmung mit allen interessierten Rasse-Experten eine spezielle Zuchtordnung für die Rasse Englisch Bulldog erarbeiten, insbesondere Bestimmungen für die Zuchtzulassung. Alle sachkundigen Personen, die konkrete konstruktive Vorschläge zur Gestaltung der Zuchtbestimmungen oder der Zuchtzulassung haben, bitten wir dieselben der VDH-Geschäftsstelle zuzusenden.
In der Zwischenzeit wird es Einzelfallentscheidungen bezüglich der Erstellung von Ahnentafeln und Zuchtgenehmigungen geben.
Für Ende Anfang Oktober ist ein weiteres Treffen mit allen interessierten Englisch Bulldog-Züchtern und weiteren Experten geplant, um erste Entwürfe für die Zuchtordnung, Zuchtzulassungsbestimmungen etc. gemeinsam zu diskutieren. Nähere Informationen hierzu folgen.
Im Nachgang zu dem ersten Treffen am 21. August 2011 in Leipzig wurde beschlossen, dass bis zum Inkrafttreten der neuen Zuchtordnung für Englisch Bulldogs für sämtliche Dienstleistungen des VDH – einschließlich der Erstellung von Ahnentafeln für Englisch Bulldogs – keine Gebühren erhoben werden. Danach wird die einheitliche Gebührenordnung für alle vom VDH direkt betreuten Rassen zur Anwendung kommen.
Die unbestritten vorhandenen Probleme, die es in der Zucht des English Bulldogs gibt, nahm der WDR-Beitrag „Viel Rasse, wenig Klasse“ am Montag, 22.8.2011 zum Anlass, zu einem undifferenzierten Rundumschlag gegen die Zucht von Rassehunden auszuholen und der verantwortliche Autor Philip Hampl ließ sich dabei vor den Karren der Interessen einer einzelnen Person spannen, die unbeirrt von begründeten Bedenken das Ziel verfolgt, ihre Hunde in nicht ausreichend durchdachten Kreuzungsversuchen einzusetzen.
Die Ankündigung des Beitrags ist ebenso plakativ wie falsch: „Das Geschäft mit den Rassehunden boomt.“ Ein Blick in die Welpenstatistik des VDH belegt das Gegenteil, denn hier werden immer weniger Hunde gezüchtet. Eine kurze Recherche im Internet zeigt: das Geschäft mit Welpen aus Massenproduktionen und mit Importen aus Ost-, Süd-Ost- und Südeuropa aus fragwürdigen Verhältnissen floriert.
Im Beitrag werden mit Begriffen wie „Veredelungskreuzungen“ und „Heterosiseffekt“ Begriffe aus der Pflanzen- und Nutztierzucht dafür angeführt, eine zweifelhafte Versuchspaarung in ein positives Licht zu rücken. Und obwohl einer der führenden Genetiker Deutschlands - von der Stiftung Tieräztliche Hochschule Hannover - ein fundiertes Zuchtprogramm für den Duck Tolling Retriever erarbeitete und dies dem Zuchtverein durch den wissenschaftlichen Beirat des VDH zur Verfügung stellte, wurde Prof. Dr. Otmar Distl nicht gefragt. VDH-Präsident Prof. Dr. Peter Friedrich wurde im Vorfeld vom Redaktionsteam drei Mal intensiv interviewt. Seine umfassenden Erläuterungen und Hintergrundinformationen fügten sich aber offenkundig nicht in die Zielsetzung, die die Redaktion von Anfang an verfolgte, und wurde im Beitrag nicht gesendet. An Sachkenntnis bestand wenig Interesse, mehr an der Bestätigung einer vorgefassten Meinung.
Da überrascht es am Ende wenig, dass die völlig normale Verdopplung des Geburtsgewichtes eines Welpen in der ersten Lebenswoche als Sensation dargestellt wird. Und es kann dann auch nicht mehr erstaunen, dass dank des Heterosis-Effekts aus im Filmbeitrag als hochgradig krank dargestellten Hunden, vitale und erbgesunde Nachkommen entstehen sollen.
Der Heterosis-Effekt wird in der Nutztier- und Pflanzenzucht zur Steigerung bestimmter Merkmale in der Produktion genutzt. Die Zucht von Rassehunden verfolgt aber ein komplexeres und ganzheitlicheres Ziel: gesunde und sozialverträgliche Hunde, die darüber hinaus weitere positive Eigenschaften zeigen.
Und wir stehen mehr denn je zu dem Ansatz, die immer besser werdenden Möglichkeiten, die uns Genetik, Tiermedizin und Biologie bieten, in unserem Zuchtgeschehen zu berücksichtigen.