Huskys grausam getötet
Schlittenhundehalter steht im kanadischen Whistler vor Gericht
Jörg Michel
Calgary
Der kanadische Wintersportort Whistlere ist ein beliebtes Reiseziel: Die besten Skifahrer der Welt
trafen sich hier 2010 zu den olympischen Spielen und Millionen Touristen kommen jedes Jahr zum
Skifahren, Rodeln oder eislaufen. Manche lassen sich auch von Schlittenhunden durch die tief ver-
schneiten Wälder der Coastal Mountains ziehen. Die Fahrten gehörten lange zu den beliebtesten
Winteraktivitäten in Whistler.
Doch seit Olympia liegt ein düsterer Schatten über den Ausfahrten, denn kurz nach der Abreise der
Sportler war Whistler auch Schauplatz einer beispiellosen Tierquälerei. Ein Mitarbeiter des nach
eigenen Angaben größten Anbieters des Ortes hatte 100 der zutraulichen Hunde grauenvoll massa-
kriert - die Alaska-Huskys waren in der nacholympischen Besucherflaute schlicht überflüssig ge-
worden.
Zwei Jahre später haben die kanadischen Behörden nun Anklage gegen den
Verantwortlichen erhoben. Robert Fawcett wird vorgeworfen, einigen Hunden bei der
Massentötung "unnötiges Leid" zugefügt zu haben, betonte die Staatsanwaltschaft in
Vancouver. Wird Fawcett verurteilt, drohen ihm bis zu 75000 Dollar Geldstrafe oder bis zu
zwei Jahre Gefängnis.
Zwei Monate nach Olympia soll Fawcett im Wald ein Massengrab gebuddelt und bis zu 100 Huskys
durch Schüsse in den Kopf getötet haben. Bekannt wurde die Aktion, weil sich der Mann nach seiner
Tat bei den Arbeitsschutzbehörden als psychisch krank meldete und die Vorgänge dabei dokumentierte.
Bei dem über zwei Tage dauernden Gemetzel soll es zu grauenvollen Szenen gekommen
sein: Hunde gerieten in Panik und griffen ihrerseits Fawcett an. Andere überlebten die Schüsse
zunächst und irrten verletzt durch die Gegend. Weitere lagen entstellt aber bei vollem Bewusst-
sein im Massengrab. Manche waren erst nach mehreren Schüssen tot. Ein Hund soll noch am Tag
danach verletzt aus dem Massengrab geflüchtet sein. Der Halter schlitzte mindestens einem
Husky die Kehle auf, nachdem ihm die Munition ausgegangen war.
Nach Bekanntwerden des Massakers haben die Behörden das Massengrab ausgehoben.
In minutiöser Detailarbeit haben sie 54 der getöteten Hunde untersucht und obduziert. Dabei
habe man Hinweise gefunden, dass einige Tiere bei der Aktion nicht sofort starben.
Gefunden in WR vom 23.04.2012
Hoffentlich bekommt der MISTKERL seine gerechte Strafe !!!!