Leitwölfin Laika totgebissen
Rudelchefin im Tierpark lag gestern leblos im Gehege
VON ALEXANDRA BUCK
Die verbliebenen Wolfsschwestern legen die Rangordnung neu fest. Zähne fletschen gehört dazu.
Unruhe im Rudel
Bielefeld. Olderdissen-Leitwölfin Laika ist bei heftigen Rangkämpfen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ums Leben gekommen. Nach Einschätzung von Tierparkleiter Herbert Linnemann sind der dominanten Wölfin ihre Strenge und ihre Seilschaften zum Verhängnis geworden.
Gestern Morgen fand Tierpflegerin Andrea Günnemann Laika tot im Gehege. Mit Bisswunden am Nacken und an der Kehle. "Schon länger ist die Stimmung im Rudel aggressiver als sonst", sagt sie. Am Mittwoch um 18 Uhr kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Leitwölfin Laika und Ronja und Luna, Dritte und Vierte in der Rangfolge. "Das haben wir öfter beobachtet", sagt Günnemann. In einem Wolfsrudel sei das normal, weil die Rangfolge ständig neu austariert werde. Deshalb hatte niemand damit gerechnet, dass die Kämpfe in diesem Fall tödlich für eine der Wölfinnen enden. "Laika war von Anfang an die Chefin, doch Ronja hat immer wieder versucht, den Posten einzunehmen. Weil Laika sich aber mit Smila (Nummer 2 im Rudel) verbrüdert hatte, konnten sie die anderen gemeinsam in Schach halten." Luna wurde dabei zum Prügelknaben der Chefin, war oft verletzt. "Dann hat sie sich mit Ronja zusammengetan, die ohnehin Führungsansprüche hatte. Wir gehen davon aus, dass die beiden Laika in der Nacht getötet haben." Das komme in einem Wolfsrudel bei Streitigkeiten zwischen Weibchen immer wieder vor.
Im Wolfsgehege herrscht nun große Unruhe. Und das wird bis auf Weiteres so bleiben. "Die Rangfolge wird nun neu festgelegt, das ist immer mit Stress und Auseinandersetzungen verbunden", sagt Tierparkleiter Herbert Linnemann.
Weil Laika die Schönste der fünf Schwestern war, soll die viereinhalb Jahre alte Fähe präpariert und in der Tierpräparate-Ausstellung des Tierparks gezeigt werden.
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