Drama um Ungarn-Hunde: Freigekauft und ausgesetzt
„Erst nach mehreren Stunden des vorsichtigen Lockens konnten die Hunde mit dem Blasrohr betäubt werden“, berichtet Nina Zinn-Zinnenburg, Leiterin des Tierschutzvereins Krems, über den dramatischen Tierrettungs-Einsatz in Obermeisling. Dort waren in der Nacht drei große Hunde aufgetaucht und hatten für Angst und Schrecken gesorgt, als sie versuchten, in einen Taubenverschlag zu kommen. Nachdem die gerufene Polizei die halbverwilderten Tiere nicht fangen konnte, rückten schließlich die Kremser Tierpädagogen samt Tierarzt an, um sich den stark verschüchterten Hunden anzunehmen.
„Sie tragen kein Band oder sonst eine Markierung. Bislang kann man auch nur mit einem der Hunde spazieren gehen“, ist Zinn-Zinnenburg über den Zustand der Tiere entsetzt. Für sie ist die Herkunft der Tiere kein großes Rätsel: „Wir vermuten ganz stark, dass die Hunde aus einem ungarischen Auffanglager kommen.“ Dort hätten vermeintliche Tierschützer die Hunde wahrscheinlich aus einem der vielen Hunde-Tötungslager freigekauft und aus Mangel an Alternativen in Österreich ausgesetzt.
„Das ist leider schon seit Jahren Praxis.“ Für Zinn-Zinnenburg ist das jedoch falsch verstandene Tierliebe: „Denn dadurch wird unser Tierschutz ebenfalls ruiniert. Wir haben im Waldviertel auch so schon genug Probleme.“ Der mit Sicherheit viel bessere Weg ist, sich direkt vor Ort in Ungarn für richtigen Tierschutz einzusetzen. (Niederösterreichische Nachrichten 14.04.08)