Und wieder wurden Schafe in Arnsberg gerissen.
Hund reißt Schaf im Alten Feld
Schäfer Ernst Brinkmann aus Ense ist schokiert
In den letzten Wochen wurden zwei Schafe von den Schäfern Ernst Brinkmann
und Sohn Ernst - Georg von freilaufenden Hunden gerissen und getötet.
Arnsberg
Es war für Schäfer Ernst Brinkmann ein Schock, als er in der vergangenen Woche
zu seiner Schafherde kam. Ein Schaf lag tot neben der restliche Herde.
Ein freilaufender Hund hatte zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ein Schaf
gerissen. Es war vom Kopf bis zu den Vorderbeinen aufgerissen. Beim anderen
Tier fehlte das halbe Hinterteil. " Es muss ein Hund gewesen sein, weil ein Fuchs
geht nicht an Schafe ", meint Brinkmann. Er betreibt eine Schäferei in
Ense - Bittingen und hat eine Fläche von 75 Hektar vom Segelflugplatz im " Alten
Feld " bis zum Bruchhauser Sportplatz von der Stadt gepachtet.
Der " Tatort " der Hundejagd befand sich hinter dem Bruchhauser Chemiewerk
Perstop im Naturschutzgebiet an der Ruhr. Schon seit Jahren machen freilaufende
Hunde den Brinkmanns Probleme. " Wir sind absolut keine Hundehasser. Es gibt
aber Hundebesitzer, die ihre Hunde nicht im Griff haben ", beklagt Sohn
Ernst - Georg Brinkmann.
JADINSTINKT NICHT UNTERSCHÄTZEN
Er betont: " Jeder Hundehalter hat einen lieben netten Hund. Man bedenke aber,
dass ein Hund einen Jadinstinkt besitzt und Beute machen will. Dann schaltet der
Hund komplett ab und ist in der Herde. " Bei dieser Attacke können sich Schafe
innere Verletzungen zuziehen oder sogar ungeborene Lämmer im Leib des
Muttertieres sterben: " Das merken wir erst fast acht Tage später, vorher wundern
wir uns warum es dem Schaf so schlechtgeht ". Es kann auch passieren, dass die
verstörte Herde auf die Straße oder in Wohngebieten herum läuft. Dann informiert
die Polizei den Schäfer, der für den Schaden aufkommen muss. Brinkmann weiter: "
Der Verursacher ist dann weg und hat sozusagen Unfallflucht begangen ".
Schwarze Schafe unter den Hundehaltern
Die meisten Hundebesitzer seien vernünftig, nur die " schwarzen Schafe " unter ihnen
machten alles kaputt: " Der überwiegende Teil der Hundehalter ist einsichtig und
versteht es, wenn wir mit ihm reden. Doch so mancher wird ausfallend und beschimpft
uns. Das geht oft schon unter die Gürtellinie. Auch wenn es um Hundekot auf der
Weidefläche geht. " Brinkmann will friedlich mit den Hundehaltern zusammen
arbeiten, da er selbst ein Hundefreund ist.
Er könnte die gepachteten Flächen sperren lassen. " Auf ihnen haben wir Hausrecht ",
so Brinkmann. Für die Stadt ist das Beweiden mit Schafen im Naturschutzgebiet die
bevorzugte Lösung. " Sollte Brinkmann seine Schafe dort nmicht mehr weiden lassen,
müssten wir uns etwas einfallen lassen. Das könnte die Stadtkasse belasten. Jetzt
bekommt die Stadt noch die Pacht ", so Dieter Hammerschmidt vom Umweltbüro.
Die Brinkmanns bitten die Hundebesitzer, ihre Hunde an den Weideflächen an der
Leine zu führen und damit zusammen mit den Schafen zu einer harmonischen und
der umweltfreundlichsten Landschaftspflege beizutragen.
Gefunden WR 20.05.2011